Wie hoch ist die gefühlte Temperatur?

Kommt Ihnen die vom Deutschen Wetterdienst vorhergesagte Temperatur merkwürdigerweise zu mild oder umgekehrt zu hoch vor? Das ist normal, denn zwischen der "tatsächlichen" Temperatur und der Temperatur, die Sie empfinden, gibt es einen Unterschied. Kälte und Hitze werden durch bestimmte Wetterbedingungen intensiviert, zum Beispiel bei einer Hitzewelle. Mit dem Hitzeindex und Windchill-Index ist es einfach, den Unterschied zwischen den Temperaturen zu erklären.

Der Deutsche Wetterdienst und das Prinzip der "gefühlten Temperatur"

Seit einigen Jahren wurde das Prinzip der "gefühlten Temperatur" eingeführt, um über die gemessene Lufttemperatur hinaus weitere Wetterelemente zu berücksichtigen. Ziel war es, den Begriff der Temperatur genauer zu fassen.
Ziel dieser Temperaturmessung ist es, die vom menschlichen Körper empfundene Temperatur in Abhängigkeit von verschiedenen klimatischen Faktoren besser zu verstehen. Vor allem in Zeiten extremer Kälte oder Hitzewellen wird das Prinzip der gefühlten Temperatur häufig in den Medien thematisiert, welche lediglich als die Temperatur, die der menschliche Körper im Freien und an einem nicht windgeschützten Ort empfindet, definiert wird.
In Nordamerika, insbesondere in Kanada, gibt es die gefühlte Temperatur auch, sie heißt aber eher "Wind Chill“ oder Windkühle. In der Tat ist die Kälte dort viel stärker als in Deutschland im Winter!

Hitzeindex und Windchill-Index: Wenn die Lufttemperatur nicht mehr ausreicht

Um die gefühlte Temperatur zu berechnen, berücksichtigen der Deutsche Wetterdienst und die Wettermessgeräte die Lufttemperatur und fügen noch andere Messdaten hinzu, wie beispielsweise den Feuchtigkeitsgrad oder die Windgeschwindigkeit.
Dieser wird als Humidex bezeichnet, ein Index, der Auswirkungen von Hitze und Feuchtigkeit gleichermaßen berücksichtigt, ebenso wie der Windchill-Index, der auch Einfluss des Windes auf die empfundene Temperatur berücksichtigt.


Der Humidex kombiniert Lufttemperatur und relative Luftfeuchtigkeit


Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, wirkt Hitze bei hoher Luftfeuchtigkeit aggressiver auf den Körper. Es handelt sich um ein Klima, das als "tropisch" bezeichnet wird und Unbehagen auslöst: Das passiert oft bei Hitzewellen, wie es 2018 und 2019 in Deutschland der Fall war. Hitzewellen sind oft von einer Temperatur mit mehr als 30 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit gekennzeichnet, die die Luft erstickend machen.
Der Humidex wurde von kanadischen Meteorologen entwickelt und wird von ihnen verwendet. Dabei werden 2 Faktoren berücksichtigt: die Temperatur in Grad und die relative Luftfeuchtigkeit.
Um den Humidex an einem konkreten Beispiel zu veranschaulichen, nehmen wir den Fall einer Temperatur von 30 Grad und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 % an. Bei dieser Wetterlage würde die Luftfeuchtigkeit 41 betragen. Es handelt sich nicht um eine Temperatur in Grad, wohlgemerkt! Dies ist ein Anhaltspunkt.


Windchill addiert die Auswirkungen des Windes auf die Umgebungstemperatur


Was die Kälte betrifft, so wird sie für den Körper durch ein Phänomen verschärft, das sie noch verstärkt: den Wind. Auch der Windchill-Index ist dafür ein Indikator. Dies ist auch oft das wissenschaftliche Phänomen, das sich hinter dem Begriff "gefühlte Temperatur" in der Alltagssprache verbirgt. In Deutschland ist die gefühlte Temperatur oft niedriger als die tatsächliche Temperatur.
Windchill wird daher verwendet, um das Kältegefühl auszudrücken, das der Wind auf den wärmeproduzierenden menschlichen Körper ausübt. Wenn es sich so anfühlt, als würde die Temperatur sinken, liegt das nur am Wind, der diese Wirkung hat. Die "echte" Temperatur ändert sich nicht.
Nehmen wir ein Beispiel: Bei einer Lufttemperatur von -10 Grad und einer Windgeschwindigkeit von 30 km/h beträgt der Windindex -20. Aber wir sprechen hier nicht von Graden, es ist nur eine Zahl ohne Maßeinheit, ein Index. Dies gibt jedoch eine Vorstellung von der Temperatur in Grad.

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Ist die gefühlte Temperatur zuverlässig?

Das Prinzip der gefühlten Temperatur wird jedoch von einigen Meteorologen in Frage gestellt, die der Meinung sind, dass es sich um einen nicht zuverlässigen Index handelt. Was ist das Problem der gefühlten Temperatur?
Während die klassische, in Grad ausgedrückte Temperatur absolut zuverlässig ist, gilt dies nicht unbedingt für gefühlte Temperaturen. Da sie auf Indexbasis berechnet werden, weisen sie eine gewisse Variabilität auf und können in verschiedenen Fällen unterschiedlich gemessen werden.
Durch die Messung der Daten (Luftfeuchtigkeit, Wind und Temperatur) an nicht weit voneinander entfernten Orten kann die empfundene Temperatur leicht variieren.
Es bleibt ein sehr interessanter Index, der qualitativ hochwertige Informationen liefert. Aber seine Wetterdaten sind nicht so genau wie andere!

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