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Dürre ist ein natürliches Klimaphänomen, das sich durch Wassermangel in einer bestimmten Region über einen längeren Zeitraum auszeichnet, also große Trockenheit. Je nach Region kann eine Dürre punktuell oder zyklisch auftreten. Sie ist jedenfalls nicht auf den Sommer und die Hitze im August beschränkt, sondern ist ein viel breiteres Phänomen.
Außerdem wird Dürre nicht überall auf der Welt auf die gleiche Weise definiert. In Frankreich spricht man beispielsweise von einer absoluten Dürre, wenn an 15 aufeinanderfolgenden Tagen kein einziger Regentropfen gefallen ist. In Deutschland ist dieser Zeitraum etwas weiter definiert, hier spricht man von Dürre bei 1 bis 2 Monaten anhaltender Trockenheit und von landwirtschaftlicher Dürre ab zwei und mehr Monaten. Dies bedeutet in Deutschland ebenso wie in Spanien und vielen weiteren Ländern in Europa, aber auch in Afrika in Ländern wie Kenia verheerende Folgen für Millionen Menschen und damit weite Teile der Bevölkerung, auf die wir im Folgenden näher eingehen werden. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ definiert Dürre wie folgt: Erst wenn die aktuelle Bodenfeuchte unter das langjährige 20-Perzentil fällt, also den Wert, der nur in 20 % der Jahre in einer langen Zeitreihe erreicht wird, spricht man von Dürre.
Eine Dürre kann mehr oder weniger starke Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft haben. Hier sind einige der wichtigsten Folgen von Dürre:
Wenn ein Gebiet von einer Dürre betroffen ist, steht weniger Wasser für die Bewässerung und das Wachstum von Nutzpflanzen zur Verfügung. Dies kann daher zu Ernteausfällen, einer geringeren Nahrungsmittelproduktion und folglich zu höheren Nahrungsmittelpreisen führen. So kann dies die Ernährungssicherheit gefährden, vor allem in Regionen, die stark von der Landwirtschaft abhängen. Gerade in Afrika, wo bekanntlich schon lange starke Trockenheit herrscht, leider die Bevölkerung noch mehr unter ihrer Zunahme. In den Ländern dieses Kontinents, in denen viele Kinder leben, führt das immer trockener werdende Klima schnell zu Hunger und ausufernden Hungersnöten, die Millionen Menschen betreffen.
Mit der Dürre kommt der Rückgang der Süßwasserressourcen in Flüssen, Seen, Grundwasser und Reservoirs. Dies kann zu Wasserknappheit für den menschlichen Konsum, die Industrie und die Landwirtschaft führen. Die Wasserqualität kann sich auch durch die höhere Konzentration von Schadstoffen aufgrund einer geringeren Wassermenge in den Flüssen verschlechtern.
Dürren können schwerwiegende Folgen für natürliche Ökosysteme wie Wälder, Feuchtgebiete und aquatische Lebensräume haben. Wenn weniger Wasser verfügbar ist, kann dies zu einer erhöhten Sterblichkeit von Pflanzen, Tieren und Wasserorganismen sowie zu einem Rückgang der Artenvielfalt führen. Darüber hinaus können Trockenperioden ein häufigeres Auftreten und eine höhere Intensität von Waldbränden begünstigen.
Eine Dürre kann erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben. Sie kann die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie beeinträchtigen und zu wirtschaftlichen Verlusten für Landwirte, verwandte Industriezweige und von der Landwirtschaft abhängige ländliche Gebiete führen. Auch Industriezweige, die auf Wasser angewiesen sind, wie die Erzeugung von Hydroenergie, können betroffen sein. Darüber hinaus kann die Verknappung der Wasserressourcen zu Störungen der gewerblichen und industriellen Aktivitäten führen.
Dürre kann zu ernsthaften gesundheitlichen Risiken führen. Wenn der Zugang zu sauberem Wasser eingeschränkt ist, kann dies zu einer Zunahme hygienischer Gesundheitsprobleme führen und so die Ausbreitung wasserbürtiger Krankheiten begünstigen. Außerdem schafft die Dürre Bedingungen, unter denen sich durch Vektoren (z. B. Mücken) übertragene Krankheiten wie Malaria ausbreiten können, da diese in stagnierendem Restwasser von Seen oder Tümpeln perfekte Fortpflanzungsbedingungen vorfinden. Diese Faktoren stellen erhebliche Gesundheitsrisiken für die von der Dürre betroffenen Menschen dar.
Die Bekämpfung von Dürren erfordert einen umfassenden Ansatz und geeignete Maßnahmen zur Verringerung ihrer Auswirkungen. Hier sind einige Strategien und Maßnahmen, die gegen Dürre eingesetzt werden können:
Ein effektiver Umgang mit Wasser ist für die Bewältigung von Dürreperioden von entscheidender Bedeutung. Dazu gehören die Einsparung von Wasser, die Verbesserung der Bewässerungseffizienz, die Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, die Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser und das Sammeln von Regenwasser. Auch Infrastrukturen wie Reservoirs, Dämme und Wasserspeichersysteme können entwickelt werden, um die Kapazität der Wasserspeicherung und -regulierung zu erhöhen.
Die Einführung dürreresistenter landwirtschaftlicher Praktiken wie die Auswahl dürreresistenter Nutzpflanzen, Fruchtfolge, Agroforstwirtschaft und konservierende Landwirtschaft kann dazu beitragen, die Auswirkungen von Dürren auf die Landwirtschaft zu verringern. Auch der Einsatz von präzisen und effizienten Bewässerungstechniken wie der Tropfbewässerung kann Wasser sparen.
Bodenerhaltung kann dazu beitragen, die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern, zu verbessern und Erosion zu verhindern. Die Erhaltung des Bodens erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit für seine Struktur. Durch die Anwendung von Praktiken wie Begrünung, Minimalpflügen und Aufforstung ist es möglich, die Bodenerhaltung zu optimieren.
Es ist notwendig, die Öffentlichkeit von klein auf für die Herausforderungen der Dürre zu sensibilisieren und verantwortungsbewusste Verhaltensweisen im Umgang mit Wasser zu fördern. Eine Aufklärung über Methoden zur Einsparung und Optimierung des häuslichen Wasserverbrauchs gekoppelt mit dem Erlernen des Umgangs mit Wasserressourcen trägt zu einer nachhaltigeren Nutzung von Wasser bei.
Eine effektive Planung und eine adaptierte Politik sind notwendig, um Dürre zu bekämpfen. Dazu gehören die Erstellung von Plänen zur Bewältigung von Dürre, die Einbeziehung der Klimaresilienz in die Wasserpolitik, die Förderung der Forschung und Entwicklung zu Technologien des Wassermanagements sowie die Koordination zwischen staatlichen Akteuren, lokalen Gemeinschaften und relevanten Interessengruppen.
Da sich die Dürre mit dem Klimawandel wahrscheinlich verschlimmern wird, ist es wichtig, Strategien zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Dazu können die Diversifizierung von Wasserquellen, eine dürreresistente Landnutzungsplanung, die Förderung des Wasserschutzes und die Einbeziehung des Klimarisikomanagements in Politik und Entwicklungspläne gehören.
Einige Regionen in Frankreich, insbesondere die Mittelmeerregion, sind aufgrund ihres trockenen Klimas und ihrer begrenzten Wasserressourcen oft am stärksten von Dürre betroffen. Leider haben sich diese Episoden in den letzten Jahren intensiviert und betreffen nun auch verstärkt Regionen, die zuvor nicht mit Dürre konfrontiert waren. Diese jüngsten Veränderungen sind unter anderem auf die globale Erwärmung zurückzuführen. Deutschland sah sich bisher zwar kaum mit solchen Problemen konfrontiert, hat jedoch auch zunehmend mit einem Klima zu kämpfen, das trocken ist und mehr andauernde Hitze mit sich bringt. Spanien ist mittlerweile sogar so trocken, dass 75 % des Landes von Wüstenbildung bedroht sind.
Angesichts dieser besonders hartnäckigen Dürre müssen die Behörden in vielen Ländern in Europa Maßnahmen einführen, die bei beim Sparen von Wasser helfen sollen, z. B. Einschränkungen der privaten und wirtschaftlichen Wassernutzung. In einigen Regionen, die zu Krisenzonen erklärt wurden, ist die Entnahme von nicht prioritärem Wasser, einschließlich der Entnahme für landwirtschaftliche Zwecke, nicht erlaubt*. Die einzigen erlaubten Entnahmen sind solche, die der Gesundheit, dem Trinkwasser, der Gesundheitsfürsorge usw. dienen.
*Quelle: http://propluvia.developpement-durable.gouv.fr/propluvia/faces/index.jsp