Einbrechersymbole: Wieso nutzen Kriminelle diese geheime Sprache?

Wussten Sie, dass Einbrecher ihre eigene Sprache haben? Die sogenannten Gaunerzinken sind ein Code aus Zeichen und Symbolen, die man oft an der Hauswand selbst, aber auch an Briefkästen, Garagen oder Geschäften findet. Meist sind es einfache Symbole, beispielsweise Kreuze oder Linien, die von organisierten Einbrecherbanden als Geheimcodes verwendet werden. Doch wissen Sie, was genau die Zeichen bedeuten?

Die eigentliche Arbeit vor dem Einbruch

Einbrecher vermeiden unnötige Risiken. Bevor sie sich in ein Haus wagen, analysieren sie deswegen zunächst die Lage. Haben sie dies getan, benutzen sie verschiedene Symbole, um die gesammelten Informationen festzuhalten, etwa

  • Ist das Haus durch einen Alarm gesichert?
  • Sind die Bewohner im Urlaub?
  • Wie nah ist die nächste Polizeistation?
  • Gibt es Wertsachen im Haus?

Sollten Sie eines dieser Zeichen an Ihrem Haus entdecken, sollten Sie es ohne Umstände entfernen und die Polizei informieren.

Doch wie kommen Einbrecher überhaupt an diese Informationen heran?

In der Regel untersuchen Kriminalbanden ein Objekt auf folgende Arten:

  • Sie patrouillieren durch die Nachbarschaft, um zu erfahren, wie sich ihre Opfer verhalten
  • Sie finden heraus, wann die Einwohner zu Hause sind
  • Sie finden heraus, welche Türen und Fenster leicht zu öffnen sind
  • Sie überprüfen, ob es in dem Haus einen Alarm oder ein Sicherheitssystem gibt
  • Sie rufen Einwohner an, um herauszufinden, ob diese zu Hause sind
  • Sie tarnen sich als Verkäufer oder Dienstleister
  • Sie analysieren das Alter der Bewohner, wie viele Menschen im Haus wohnen und wie die familiäre Situation ist
  • Sie schauen, ob der Briefkasten überläuft oder Fensterläden geschlossen bleiben, um Anzeichen für einen Urlaub zu erkennen

Glücklicherweise gibt es verschiedene Mittel gegen Einbrecher und Diebe. Polizei und Versicherungen geben meist gute Ratschläge, die dabei helfen, das eigene Haus und die darin befindlichen Wertgegenstände zu schützen. Im Grunde genommen müssen Sie potenziellen Dieben den Einbruch so schwer wie möglich machen. Dabei helfen folgende Methoden:

Seien Sie vorsichtig auf Social Media: Viele Einbrecher nutzen soziale Medien, um an wertvolle Informationen zu kommen. Vermeiden Sie es, öffentlich mitzuteilen, dass Sie gerade im Urlaub sind und teilen Sie die dort entstandenen Fotos nur mit Freunden.

Schützen Sie Ihre Hauseingänge: Türen und Fenster sind die bevorzugten Möglichkeiten von Einbrechern, in Häuser einzudringen. Robuste, zwei- oder dreifach verglaste Fenster und Mehrfachverriegelungen gewähren Ihnen bereits mehr Sicherheit. Gewöhnen Sie sich daran, Türen abzuschließen – sowohl nachts als auch tagsüber und nicht nur, wenn Sie außer Haus sind. Sollten Sie Ihre Schlüssel verlieren, tauschen Sie das Schloss so schnell wie möglich aus.

Erwecken Sie den Eindruck, als seien Sie zuhause: Sollten Sie vorübergehend verreisen, sollte es für Außenstehende dennoch so aussehen, als wäre jemand regelmäßig zu Hause. Fragen Sie Freunde oder Nachbarn, Ihre Rollläden zu öffnen, Lichter einzuschalten und sich um Ihre Post zu kümmern.

Verleiten Sie Diebe nicht zum Einbruch: Viele Einbrecher dringen eher spontan in Häuser ein, als dass sie den Einbruch im Voraus planen. Um diese nicht dazu zu verleiten, sollten Sie Wertgegenstände nie so platzieren, dass sie von außen sichtbar sind, denn Handtaschen oder Geldbeutel, die sich in der Nähe von Haustür oder Fenster befinden, sind die ideale Beute.

Halten Sie den Schaden so gering wie möglich: Leider lassen sich Einbrüche nicht immer vermeiden. Dennoch können Sie das Ausmaß des Schadens geringhalten, etwa indem Sie nie zu viel Geld zu Hause aufbewahren. In vielen Fällen ist das Geld bei Ihrer Bank ohnehin sicherer. Denken Sie daran, dass Verluste nicht immer einen finanziellen Hintergrund haben. Selbst wenn Sie versichert sind, sind Gegenstände mit emotionalem Wert nach einem Einbruch verloren.

Fallen Sie nicht auf Tricks herein: Ein beliebter Trick krimineller Banden ist es, sich als Dienstleister auszugeben, beispielsweise als Techniker. Lassen Sie niemanden unangekündigt in Ihr Haus und fragen Sie immer nach der Visitenkarte, selbst wenn die Person eine offizielle Dienstkleidung zu tragen scheint.

Um Einbrüche zu verhindern, kann es sinnvoll sein, es so aussehen zu lassen, als wäre jemand zu Hause – auch wenn dem nicht so. Aufgezeichnete Geräusche oder automatische Lichter können ein gutes Mittel gegen Eindringlinge sein.

Die wichtigsten Gaunerzinken

Damit Sie wissen, womit Ihr Haus markiert wird, haben wir Ihnen eine Übersicht der wichtigsten Gaunerzinken zusammengefasst:

Ein Kreis, der mit einem Kreuz durchgestrichen ist: Das Symbol fordert Komplizen dazu auf, sich ein anderes Haus zu suchen. Das Zeichen findet man unter anderem oft an Häusern, die von Polizisten bewohnt werden. Auch wenn sich Einbrecher möglicherweise von Ihrem Haus fern halten, sollten Sie den Zinken entfernen und die Polizei kontaktieren.

Dreieck: Das Dreieck wird benutzt, um anzuzeigen, dass das Haus nur von einer Frau bewohnt wird. Alternativ gibt es das Symbol des Plus-Zeichens mit einem nach oben gewölbten Bogen darüber, welches darauf hinweist, dass kein Mann im Haus wohnt. Bei beiden Symbolen sollten Sie eine hohe Alarmbereitschaft bewahren.

Zackenlinie: Die gezackte Linie wird bei Haushalten verwendet, die einen Hund besitzen, um Komplizen vor eben diesem zu warnen.

Plus-Zeichen/Kreuz: Häuser werden meist dann mit diesem Zeichen versehrt, wenn Eindringlinge der Meinung ist, dass es sich lohnen könnte, sich den Einwohnern gegenüber fromm zu stellen und um Einlass zu bitten. Gerade bei Trickbetrügern spielt das Symbol eine wichtige Rolle.

Waagereche Linie: Dieses Symbol zeigt anderen Einbrechern an, dass es bei Ihnen nichts zu holen gibt. Aber auch hier gilt: Entfernen Sie das Zeichen und informieren Sie die Polizei.

Auf dem Kopf stehendes T: Ähnlich wie beim Dreieck wird hiermit festgehalten, dass eine alleinstehende Person in dem Haus wohnt.

Zwei auf dem Kopf stehende T, die miteinander verbunden sind: Dieses Symbol nutzen Einbrecher, wenn das Haus von Senioren bewohnt wird. Gerade Trickbetrüger nutzen dieses Zeichen oft.

Um für den besten Einbruchschutz zu sorgen, ist es ratsam, über den Kauf eines der zahlreichen Sicherheitssysteme nachzudenken.

Smarte Alarmanlagen mit Kameras bieten einen guten Rundumschutz für Haus und Wohnung und können Diebe in die Ferne schlagen. Je nach Hersteller und Marke verständigt der Alarm dann auch Ihre Nachbarn, die die Polizei kontaktieren können, falls Sie gerade nicht zu Hause sind. Natürlich werden auch Sie per Nachricht auf Ihrem Smartphone kontaktiert, sobald jemand versucht, in Ihr Haus einzubrechen.

Überwachungskameras sind sinnvoll, wenn Sie Wertgegenstände schützen möchten. Spezielle Außenkameras können Diebe bereits vor der Haustür entmutigen, bei Ihnen einzubrechen. Diese Kameras nehmen je nach Modell Fotos oder Videos auf und helfen Ihnen so, potenzielle Diebe einfacher zu identifizieren. Bereits die alleinige Warnung, dass Ihr Haus videoüberwacht ist, kann so manchen Dieb in die Flucht schlagen.

Bestimmte Polizeigruppen, die sich auf Einbrüche spezialisiert haben, geben Präventionsberatungen und organisieren Überwachungstruppen, damit sich Einwohner sicher fühlen.