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French Tech
French Tech bezieht sich auf sämtliche Akteure, die mit französischen Start-ups zusammenarbeiten. Dies reicht von Investoren über Unternehmer bis hin zu Entwicklern, Grafikern etc. Es handelt sich dabei auch um eine Initiative des französischen Staats, die das Ziel verfolgt, Start-ups aufzuwerten und zu fördern. Was ist aber genau gemeint, wenn man von French Tech spricht? Wer gehört dazu und welche Ziele werden damit verfolgt?Was ist French Tech?
Der Begriff French Tech umfasst sämtliche Personen, die im Rahmen ihrer Arbeit im Kontakt mit französischen Start-ups stehen. Es handelt sich dabei um eine offene Kollektivmarke, die die Gesamtheit des französischen Start-up-Ökosystems bezeichnet, egal, ob diese in Frankreich oder international tätig sind. Es gibt somit keine Teilnahmebedingungen oder Auswahlkriterien – jedes französische Start-up kann ein Teil von French Tech werden und gehört de facto zu French Tech, sobald es auf irgendeine Weise zur Entwicklung dieses Ökosystems beiträgt.Gleiches gilt für sämtliche Akteure, die die French Tech-Start-ups umgeben oder fördern. Dies können natürlich Unternehmer und Start-up-Gründer, aber auch deren Mitarbeiter (Designer, Ingenieure, Designexperten, Entwickler etc.), Investoren sowie jede Einheit, jeder Organismus oder jede Person sein (Verbände, Forschungsinstitute, Medien etc.), die zu deren Wachstum und Förderung beitragen.
Der Begriff French Tech bezieht sich ebenfalls auf eine im Jahr 2013 von Fleur Pellerin, die damals beigeordnete Ministerin für kleine und mittelständische Unternehmen, Innovation und digitale Wirtschaft war, ins Leben gerufene öffentliche Initiative. Diese Initiative verfolgt das Ziel, die Entstehung leistungsstarker französischer Start-ups durch die Schaffung des Labels „French Tech“ voranzutreiben, indem bereits bestehende Initiativen zur Start-up-Förderung aufgewertet werden und die verschiedenen öffentlichen Maßnahmen zu ihren Gunsten koordiniert werden. Auf längere Sicht bestehen die Zielsetzungen darin, die Branche der digitalen Innovation anzukurbeln und einen wirtschaftlichen Wert durch die Unternehmen, aber auch durch neue Arbeitsplätze zu erzielen.
Was ist die Mission French Tech?
Im Rahmen dieser Initiative hat die französische Regierung im Jahr 2013 die „Mission French Tech“ ins Leben gerufen. Diese arbeitet mit dem Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und dem Allgemeinen Investitionskommisariat. Für Investitionen stützt sie sich außerdem auf das staatliche Finanzinstitut Caisse des Dépôts, die Investmentbank Bpifrance und die Regierungsbehörde Business France und koordiniert zudem sämtliche Maßnahmen zugunsten der Start-up-Entwicklung.Die Tätigkeiten der „Mission French Tech“ kann in drei Stichwörtern zusammengefasst werden:
- Vereinigung
- Beschleunigung
- Reichweite
French Tech-Initiativen zur Eingliederung neuer Talente
Die „Mission French Tech“ unterstützt mit ihren Maßnahmen im digitalen Bereich tätige Start-ups sowie auf Innovation ausgerichtete Unternehmen. Das ist aber längst noch nicht alles. Zur Förderung und Gewinnung neuer Talente erleichtert sie auch den Zugang zum französischen Start-up-Ökosystem.Das Programm „French Tech Diversité“ begleitet vor diesem Hintergrund Start-up-Gründer aus sozial schwächeren Verhältnissen oder benachteiligten Stadtvierteln: Wenn ihr Projekt als aussichtsreich eingeschätzt wird, können sie von einer einjährigen Betreuung durch ein Partner-Gründerzentrum und einer finanziellen Unterstützung für die Entwicklung ihres Projektes profitieren.
Für die Förderung von Innovation innerhalb des French Tech-Ökosystems ist es außerdem unerlässlich, neue Talente – insbesondere aus dem Ausland – anzuziehen. Die „Mission French Tech“ setzt sich deshalb für deren optimalen Empfang ein. Das „French Tech Ticket“ hilft einer Auswahl ausländischer Unternehmer, die ihr Start-up in Frankreich in Frankreich gründen wollen, bei der erfolgreichen Durchführung ihrer Projekte: einfacherer Erhalt der Aufenthaltsgenehmigung, Aufnahme in ein Partner-Gründerzentrum, Beteiligung an der Projektfinanzierung.
Das Programm „French Tech Visa“ verfolgt ähnliche Ziele. Es ermöglicht Ausländern, die ein Teil von French Tech werden wollen, ihre Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung schneller zu erhalten.
Label „French Tech-Metropole“
Zur Stärkung des Unternehmernetzwerkes von French Tech wurde das Label „French Tech-Metropole“ ins Leben gerufen. Dieses Label ermöglicht die Vereinigung der Start-ups eines selben Gebiets sowie die Schaffung und Stärkung lokaler Dynamiken. Um diese Metropolregionen herum sammeln sich sowohl private als auch öffentliche French Tech-Akteure an, aber auch die für die Entwicklung, Innovation und Sichtbarkeit der Unternehmen notwendigen Ressourcen.Die French Tech-Metropolen besitzen auch feste Niederlassungen, damit sich die Unternehmer nicht nur theoretisch, sondern auch physisch um einen bestimmten Pol herum zusammenschließen können. Ein solcher Ort begünstigt die Bildung von Synergien durch die Zusammenführung der French Tech angehörigen Personen und Ressourcen: Unternehmer, Gründerzentren, Business Angels etc.
In Frankreich haben bereits 13 French Tech-Metropolen durch die Anzahl, die Dynamik sowie den Anstieg der lokalen Unternehmen und Start-ups auf ihrem Gebiet dieses Label erhalten. Bei diesen 13 French Tech-Metropolen handelt es sich sowohl um Städte (Bordeaux, Brest, Montpellier, Toulouse, Lille, Lyon, Nantes) als auch Städtevereinigungen (Aix-Marseille French Tech, French Tech Rennes-Saint-Malo, French Tech in the Alps) und Regionen (Côte d'Azur, LORnTECH in Lothringen, Normandie).
Die French Tech-Metropolen stellen das Bindeglied zur nationalen Initiative dar und kommunizieren täglich miteinander, um weiterhin den Austausch, Feedbacks und die gemeinsame Nutzung von Kompetenzen und Business nicht nur innerhalb eines selben Gebiets, sondern auch zwischen den verschiedenen nationalen French Tech-Akteuren zu begünstigen.
Aus den gleichen Gründen wurden auch die Themennetzwerke von French Tech gegründet, um somit die Start-ups derselben Branche auf nationalem Niveau zusammenzubringen. Die Zusammenführung der Unternehmen des gleichen innovativen Sektors sorgt für eine bessere Kohärenz. Außerdem können somit die Bedürfnisse jedes Einzelnen festgestellt und die Vernetzung verschiedener Akteure erleichtert werden. Des Weiteren ist es somit auch leichter, konkrete Maßnahmen innerhalb eines Start-up-Themennetzwerks auf nationaler Ebene zu planen. French Tech verfügt mittlerweile über neun Themennetzwerke: HealthTech, IoT Manufacturing, EdTech Entertainment, Security Privacy, FoodTech AgTech, CleanTech Mobility, FinTech, Retail und Sport.
French Tech auf internationaler Bühne
Die Ankurbelung des Ökosystems durch eine an ein geografisches Gebiet sowie eine Branche gebundene Logik scheint also der Schlüssel für die Vernetzung von French Tech zu sein. Dieselbe Überlegung hat auch im Jahr 2015 zur Gründung der „French Tech Hubs“ geführt, bei denen es sich um Start-up-Communitys handelt, die französische Unternehmer im Ausland zusammenführen. Dies ist ein wichtiger Hebel für die Vereinigung der Start-up-Gründer im Ausland sowie für die Förderung des Austauschs mit den französischen Start-ups.International gibt es mittlerweile 22 French Tech Hubs. Diese befinden sich nicht nur in Europa (Mailand, Berlin, Barcelona, London und Moskau), sondern auch in Nordamerika (New York, San Francisco, Los Angeles und Montreal), Afrika (Abidjan und Kapstadt), Asien (Tokio, Peking, Shanghai, Seoul, Taiwan, Hongkong, Shenzhen und in Vietnam), im Mittleren und Nahen Osten (in Dubai und Israel) sowie in Südamerika (São Paulo).